Zusammenfassung
Nebenwirkungen des Atebrins am Zentralnervensystems sind nach den Ergebnissen der
tierexperimentellen Untersuchung möglich. Wie zwei wenig bekannte Selbstmordversuche
malariagesunder Personen zeigen, kommt es auch beim Menschen nach großen Dosen zu
Psychosen und motorischen Erregungserscheinungen. Die Möglichkeit des Auftretens im
Bereiche therapeutischer Dosen wird von verschiedenen Autoren diskutiert und verneint.
Nunmehr wird an Hand von 4 eigenen Beobachtungen gezeigt, daß auch therapeutische
Dosen zu reversiblen Nebenwirkungen am Zentralnervensystem führen können. Dabei handelt
es sich um seltene Zwischenfälle. Die Erscheinungen, dreimal eine Psychose und einmal
eine Psychose, bulbäre Lähmung und schlaffe Lähmung der unteren Extremitäten, traten
stets nach intramuskulären Injektionen auf. Bei allen 4 Kranken konnte die Atebrinbehandlung,
allerdings unter peroraler Verabfolgung, zu Ende geführt werden.